Nein – Es gibt nicht nur Arial
Es gibt tausende Schriften – jede mit eigenem Charakter.
Unter Charakter versteht man traditionell – ausgehend von der aristotelischen Ethik – und erneut in der modernen Psychologie diejenigen persönlichen Kompetenzen, die die Voraussetzung für ein moralisches Verhalten bilden.
Und eben auch für die eigene Handschrift. Jeder Mensch hat seine eigene Handschrift. Nicht ein Foto gibt Auskunft über den Stil und Charakter eines Menschen, sondern seine Handschrift.
So zeugt auch die Schrift einer Drucksache von deren Charakter oder Inhalt. Freilich spielte das in jener längst vergangenen Zeit als Bücher noch mühsam abgeschrieben wurden noch eine ganz andere Rolle.
Doch auch heute, in Sachbüchern finden sich andere Schriften als in Comicheften. Auf Notizzetteln schreiben wir anders als in ein Gästebuch. – Schrift gibt eben mehr weiter als nur Information.
Genauso ist es bei Druckprojekten wie Visitenkarten oder Flyern, aber genauso auch auf Webseiten.
Thomas Kurz, Handsetzer und Drucker, seit einigen Jahren Mitarbeiter im Team des Museums für Druckkunst in Leipzig „Es hätte können so weitergehen“ sagt Thomas Kurz und meint damit seine kleine Druckerei im Erzgebirge, wo er bis zur Wende Gebrauchsanleitungen, Kirchenblätter und andere kleine Drucksachen produzierte. Nach der Wende musste er technisch aufrüsten und in Computertechnologie investieren, zum Preis von einem Einfamilienhaus, wie er sagt. Heute führt er im Museum für Druckkunst in Leipzig die Handsetzerei vor, die seiner Meinung nach gestalterisch anspruchsvoller ist als der übliche Computersatz.
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